Die Core Web Vitals zählen heute zu den wichtigsten Kennzahlen für die technische Qualität einer Website. Google misst damit, wie schnell Inhalte erscheinen, wie stabil sich ein Layout verhält und wie flüssig Nutzerinteraktionen verarbeitet werden. Obwohl zahlreiche Tools und Leitfäden existieren, bleiben die Core Web Vitals für viele Unternehmen eine Herausforderung. Dieser Blog zeigt Ihnen praxisnah, welche Stellschrauben wirklich entscheidend sind – und wie Sie Ihre Werte nachhaltig verbessern können.
Warum Core Web Vitals heute entscheidend sind
Suchmaschinenoptimierung hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Google bewertet längst nicht mehr nur Inhalte, sondern die gesamte Nutzererfahrung. Schnelle, stabile Websites erhalten bessere Rankings, niedrigere Absprungraten und höhere Conversion-Raten. Die Core Web Vitals sind dabei ein klar definierter Qualitätsstandard.
Google misst drei zentrale Werte:
- LCP (Largest Contentful Paint) – Wie schnell der wichtigste Inhalt sichtbar wird
- INP (Interaction to Next Paint) – Wie schnell die Seite auf Interaktionen reagiert
- CLS (Cumulative Layout Shift) – Wie stabil das Layout bleibt, ohne dass Inhalte springen
Bevor diese Werte verbessert werden können, sollte jedoch die technische Basis optimiert werden – insbesondere FCP und TTFB.
FCP & TTFB: Die unterschätzten Grundlagen für gute Core Web Vitals
Bevor Sie die Core Web Vitals im Detail verbessern, lohnt sich ein Blick auf zwei entscheidende Basiskennzahlen: First Contentful Paint (FCP) und Time to First Byte (TTFB). Sie bestimmen maßgeblich, wie schnell eine Seite überhaupt „anspringt“.
First Contentful Paint (FCP): Der erste sichtbare Moment
Der FCP misst, wie schnell der erste sichtbare Inhalt erscheint. Ein Wert von 2,8 Sekunden gilt heute als deutlich zu langsam. Nutzer empfinden solche Seiten oft als träge – noch bevor der Hauptinhalt überhaupt erscheint. Moderne Zielwerte liegen bei unter 1,8 Sekunden.
Maßnahmen zur Verbesserung des FCP:
- Reduzieren und Verschieben renderblockierender CSS- und JavaScript-Dateien
- Kritisches CSS inline einbinden
- moderne Bildformate wie WebP oder AVIF nutzen
- unnötige Plugins und Skripte entfernen
- Frontend-Frameworks optimieren (z. B. SSR oder Code-Splitting)
Ein schneller FCP vermittelt sofort den Eindruck, dass Ihre Website reagiert.
Time to First Byte (TTFB): Die Reaktionsgeschwindigkeit des Servers
Der TTFB misst, wie schnell Ihr Server den ersten Byte an den Browser sendet. Er ist ein zentraler Indikator für Hosting, Caching und die generelle Server-Performance.
Ein moderner Zielwert liegt bei unter 0,8 Sekunden, idealerweise unter 0,4 Sekunden.
Verbessert wird der TTFB durch:
- performantes Hosting (z. B. LiteSpeed, NGINX, Cloud-Hosting)
- konsequente Nutzung von Caching (Full Page Cache, Object Cache)
- ein globales CDN für schnellere Verbindungen
- saubere, optimierte Datenbanken
- reduzierte Serverlast durch weniger Plugins und schlankeren Code
Ein guter TTFB ist eine Grundvoraussetzung für gute Ladezeiten – besonders für LCP.
LCP verbessern: Schnell sichtbarer Hauptinhalt
Der Largest Contentful Paint misst, wann der wichtigste sichtbare Inhalt geladen ist, etwa ein großes Bild oder ein zentraler Textblock. Google erwartet Werte unter 2,5 Sekunden.
Häufige Ursachen für schlechten LCP:
- große, unkomprimierte Bilder
- blockierende CSS- oder JavaScript-Dateien
- langsames Hosting
- fehlendes Caching
Praktische Optimierungsmaßnahmen:
- Bilder komprimieren und responsive bereitstellen
- WebP- oder AVIF-Formate nutzen
- Lazy Loading für Inhalte unterhalb des sichtbaren Bereichs
- CSS/JS minimieren und mit defer/async laden
- Content Delivery Network (CDN) aktivieren
INP verbessern: Moderne Reaktionsfähigkeit (FID-Nachfolger)
Der Interaction to Next Paint (INP) misst, wie schnell Ihre Website auf Nutzeraktionen reagiert. Er hat den früheren FID (First Input Delay) vollständig abgelöst. Zielwert: unter 200 Millisekunden.
Ursachen für schlechte INP-Werte:
- übermäßig viel JavaScript
- lange Tasks, die den Hauptthread blockieren
- Third-Party-Skripte (Tracking, Pop-ups, Chat-Widgets)
- komplexe Frontend-Frameworks
Maßnahmen zur Optimierung des INP:
- nicht benötigte Skripte entfernen
- große Bibliotheken durch kleinere Alternativen ersetzen
- JavaScript splitten und asynchron laden
- Debouncing & Throttling einsetzen
- SSR, Hydration oder moderne Rendering-Strategien nutzen (z. B. bei React/Vue)
Je weniger JavaScript ausgeführt wird, desto schneller reagiert die Website.
CLS reduzieren: Visuelle Stabilität herstellen
Der Cumulative Layout Shift gibt an, wie stark sich Elemente beim Laden verschieben. Google erwartet einen Wert unter 0,1.
Typische Ursachen:
- Bilder ohne feste Breite/Höhe
- nachträglich ladende Banner und Widgets
- Chat- oder Cookie-Banner ohne reservierten Platz
- Webfonts, die verzögert geladen werden
So verbessern Sie CLS:
- feste Höhen- und Breitenangaben für Bilder und Media
- Platzhalter für Banner, Widgets und Werbeflächen
- Webfonts mit
font-display: swapoder lokal eingebunden - keine nachträglichen Layout-Verschiebungen über dem Inhaltsbereich
Eine stabile Darstellung wirkt sofort professioneller und vermindert Frustration.
Tools, die wirklich weiterhelfen
Um Performance Werte zuverlässig zu analysieren und zu überwachen, sollten Sie sowohl Lab- als auch Felddaten berücksichtigen. Empfehlenswerte Tools sind:
- Google PageSpeed Insights (inkl. CrUX Felddaten)
- Google Search Console – Core Web Vitals Report
- Lighthouse (Chrome DevTools)
- WebPageTest.org
- GTmetrix
Für dauerhaftes Monitoring:
- SpeedCurve
- Calibre
- CrUX API
seo-leopard Fazit: Nachhaltige Performance beginnt bei der Basis
Gute Core Web Vitals entstehen nicht durch einzelne Maßnahmen, sondern durch ein ganzheitliches Verständnis von Performance. Wer zuerst FCP und TTFB optimiert, schafft die perfekte Grundlage, um anschließend LCP, INP und CLS nachhaltig zu verbessern.




